Hauptschulstruktur wurde neu organisiert


Mittelschulverbund Dingolfing startet zum 1. August - Landau zieht nach
 


Die Schulleiter des Mittelschulverbunds Dingolfing unterzeichneten gestern im Landratsamt die jeweiligen Kooperationsverträge. Stehend die Bürgermeister, Landrat Trapp, Schulamtsdirektorin Haslbeck, Schulrat Babinger. Die Schulleiter von links: Brigitte Vogel, VS Aitrachtal; Maria Maier, VS Mamming; Michael Schütz, HS Niederviehbach; Otmar Horak, HS Dingolfing; Frank Schlichenmaier, VS Moosthenning; Karl Peter Fuchs, HS Frontenhausen.
 

Dingolfing. Die Hauptschulstruktur im Landkreis ist nach nur wenigen Monaten der Planung neu geordnet: Künftig gibt es einen Mittelschulverbund Dingolfing sowie einen Mittelschulverbund Landau.

 

Es waren nur wenige Monate der Überlegungen und der Gespräche. Dann war, wie man auf bayerisch sagt, „der Kas g'spitzt". Es hätten auch langwierigere Verhandlungen sein können. Schließlich hat so manche Landschule mit der Strukturreform ihre Vollwertigkeit verloren. Was Schule und Gemeinde als Renommeeverlust hätten interpretieren können. Doch die Demografie zwang zum Konsens. So einigten sich Bürgermeister und Schulleiter des Landkreises innerhalb eines guten halben Jahres auf ein neues Schulstruktur-Modell. Mit ihm ist gewährleistet, dass keine Schule im Landkreis aufgrund zu weniger Schüler schließen muss. Zumindest jetzt noch nicht. Dafür wird nicht an jeder Schule jedes Fach angeboten.

Breite Bildung
Im Schulverbund bleibt ein breites Bildungsangebot gewährleistet. Er darf sich „Mittelschule" nennen, wenn er die drei berufsorientierenden Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales, ein Ganztagsangebot sowie ein Angebot anbietet, das zum mittleren Schulabschluss führt. Künftig wird es, darüber wurde am Mittwoch in einem Pressegespräch im Landratsamt informiert, im Landkreis zwei Mittelschulverbünde geben, den Verbund Dingolfing sowie den Verbund Landau. „Damit sind Organisationsstrukturen gefunden worden, die wirklich für die nächsten Jahre Bestand haben", sagte Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck.
Damit wurde das bei einem ersten Sondierungsgespräch am 21. Oktober vergangenen Jahres noch favorisierte Drei-Verbünde-Modell nicht durchgesetzt. Auf der Strecke geblieben ist ein eigener Vilstal-Block. Nach Angaben von Schulrat Alois Babinger hätten hier die Schülerzahlen für einen M-Zweig nicht gereicht.

Weniger Schüler
Somit trägt das Zwei-Verbünde-Modell der neuesten Entwicklung Rechnung. Denn im kommenden Schuljahr werden nochmals um 400 Schüler weniger die Grund- und Hauptschulen im Landkreis besuchen als im laufenden Schuljahr.
Der Mittelschulverbund Dingolfing wird bereits zum 1. August diesen Jahres in Kraft treten. Ihm gehören folgende Gemeinden mit ihren Hauptschulsprengeln an: Dingolfing, Frontenhausen, Niederviehbach, Mamming, Moosthenning, Mengkofen. Der Mittelschulverbund Dingolfing wird in etwa 1 000 Schüler umfassen. Am heutigen Donnerstag steht die Genehmigung des Kooperationsvertrages der Mittelschule Dingolfing auf der Tagesordnung des Stadtrats.
Im heurigen Herbst wird es noch einen weiteren Mittelschulstandort geben, nämlich die Hauptschule Landau. Landau erfüllt für sich allein die notwendigen Voraussetzungen für den Status Mittelschule. Von Seiten der Gemeinden Pilsting, Reisbach im Schulverbund mit Simbach sowie Wallersdorf liegt eine Absichtserklärung vor, vorbehaltlich der Zustimmung der kommunalen Gremien, ab dem Schuljahr 2011/12 einen Mittelschulverbund mit Landau zu gründen. Dieser wird ungefähr 700 Schüler umfassen.
Die Gemeinde Eichendorf plant einen landkreisübergreifenden Schulverbund mit Arnstorf und Johanneskirchen im Landkreis Rottal-Inn; hier ist eine spezielle Zusammenarbeit mit der Realschule Arnstorf in einem Modellversuch angedacht. Im Moment läuft gerade ein Sprengelverfahren für die Eingliederung der Hauptschulklassen an der Volksschule Simbach in die Hauptschule Reisbach.

Neues Gremium
Schulamtsdirektorin Haslbeck wies gestern auf eine neu zu schaffende Organisationsstruktur hin. Ein Verbundausschuss wird beratend tätig sein. Ihm gehören als Vertreter jeder Verbundschule Schulleiter, Elternbeiratsvorsitzender, Schülersprecher, Vertreter des Schulaufwandsträgers an. Ein Verbundkoordinator soll die Zusammenarbeit zwischen den Schulen regeln. Für den Mittelschulverbund Dingolfing stellte sich gestern Hauptschulrektor Otmar Horak als Verbundkoordinator vor. Er werde, so seine Wörter weder als Unterschulrat noch als Oberschulleiter agieren. Er werde auch nicht in die Klassen hineinregieren, sondern sich organisatorischen Aufgaben widmen. Er werde dafür zuständig sein, dass sich die Schulleiter an einen Tisch setzen, was zur Klassenplanung und zur Budgeterfüllung notwendig ist. „So wie wir uns kennengelernt haben, wird das ein harmonischer Schulverbund sein".

   

Bericht und Foto  Winfried Walter
DA
 20.05.2010