41 Jahre lang war er Lehrer.
Davon 25 Jahre Rektor und Konrektor. Mit 64 Jahren geht Erwin Kerscher nun
in den Ruhestand. Im Rahmen der Schlussveranstaltung des Schuljahres am
Freitag in der Dreifachturnhalle Höll-Ost wurde er verabschiedet.
Gleichzeitig hieß es auch für die Viertklässler, der Schule lebewohl zu
sagen.
Die Feierstunde, zu der Schüler, Eltern, ehemalige Lehrer und Ehrengäste wie
Stadtpfarrer Eugen Pruszynski und Diakon Manfred Wagner geladen waren, wurde
von allen Klassen der Schule mit Musik, Tanz und Sketchen umrahmt. Konrektor
Andreas Mittermüller führte durch das Programm.
Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck erinnerte in ihrer Laudatio zunächst
an den beruflichen Werdegang Kerschers. Er habe in Dingolfing das Abitur
abgelegt und habe nach dem Lehramtsstudium im Bayerischen Wald und im
Vilstal unterrichtet. Im Juni 1978 sei er zum stellvertretenden Schulleiter
in Teisbach bestellt worden, im August
1985 sei er Konrektor an der Grundschule Altstadt geworden. Seit 1992 sei er
Rektor der Grundschule St. Josef gewesen.
Frau Haslbeck bescheinigte Kerscher, in Absprache mit seinen Kollegen, den
Schülern und Eltern neue Wege beschritten und Schulentwicklung gewagt zu
haben. Unter seiner Leitung sei die Grundschule St. Josef einen sehr guten
Weg gegangen. Sie habe sich überaus positiv entwickelt.

Konrektor Andreas
Mittermüller übergab ein Präsent
Es gebe an dieser Schule ein reichhaltiges Schulleben, in dem auch wichtige
Akzente in der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit gesetzt werden. Dabei habe
der scheidende Schulleiter großen Wert auf eine ganzheitliche Förderung der
Schüler gelegt, in der die Kunst, der kreative Umgang mit Farben und Formen,
einen großen Stellenwert einnahm.
Dabei sei Kerschers Grundverständnis von Schule deutlich geworden: Eine
Schule, in der die musischen Fähigkeiten der Kinder nicht oder zu wenig
gefördert würden, wäre eine Schule, die ihrer Aufgabe nicht gerecht würde.
Musische Bildung gehöre für Kerscher wesentlich zur ganzheitlichen Bildung
eines Menschen. Jedem Besucher, der das Schulhaus betritt, werde dies sofort
augenscheinlich bewusst. Er werde gefangen von der Vielfalt an Farben,
Formen, Bildern und Objekten. Die Schulamtsdirektorin würdigte Kerschers
Engagement für seine Klassen, aber besonders auch für die Schule als Ganzes,
Zielstrebigkeit, Gestaltungsfreude und Organisationstalent zeichneten ihn
aus.
Bürgermeister Josef Pellkofer erinnerte in seiner Rede daran, dass sich in
all den Jahren, die Kerscher im Schuldienst verbracht hat, im schulischen
Leben vieles gewandelt hat. Waren anfangs die Klassen relativ einheitlich
zusammengesetzt, so stammten die Schüler heutzutage aus einer ganzen Reihe
von Nationen mit oftmals unterschiedlichen religiösen Traditionen. Und war
Bildung lange Zeit ein Thema unter ferner liefen, so gebe es neuerdings
wieder einen lebhaften öffentlichen Diskurs über Aufgaben und Ziele der
Schulen.
Das Umfeld ändere sich, doch die große und wichtigste Aufgabe der Schule
bleibe bestehen und könne in einem kurzen Satz umschrieben werden: Die
Schüler auf das Leben vorbereiten.

Die Klassen 2a und 2c
unternahmen spielerisch ein kleine "musikalische Weltreise..
Verabschiedet wurden bei dieser Feier auch 80 Viertklässler. An sie gewandt,
zeigte sich Schulamtsdirektorin Haslbeck überzeugt, dass sie gut gerüstet an
eine andere Schule wechseln. Die Schulamtsdirektorin hoffte, die
Viertklässler seien neugierig auf das Neue, das sie erwartet, auch auf die
neuen Fächer, die sie haben werden und die neuen Lerninhalte. Schule sei
immer eine spannende Sache. Und wenn man neugierig ist, wenn man Neues
lernen will, sei das schon einmal eine gute Grundlage für den Lernerfolg an
der nächsten Schule. In diesem Sinn wünschte sie eine große Neugierde und
viel Glück und Erfolg.
Elternbeiratsvorsitzende Friederike Galler prognostizierte: „Es wird eine
spannende Zeit auf euch zukommen, in der ihr neue Lehrer und Schulkameraden
kennen lernen sowie neue Freunde finden werdet“.
Kerscher selbst fand Dankesworte für alle, die ihn auf seinem Weg als
Schulleiter begleitet haben. Er wünschte der Schulgemeinschaft mit ihrem
neuen Leiter Andreas Fischer weiterhin ein erfolgreiches Wirken zum Wohle
der Kinder und eine gute Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Schule.

Lehrerin Edeltraud Weiß
wurde in den Ruhestand verabschiedet.
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