„Sie haben einen schönen Beruf gewählt"


13 Lehramtsanwärter werden zu Beamten
auf Widerruf vereidigt
 



13 junge Lehramtsanwärter wurden im Landratsamt vereidigt.
 

Dingolfing. Wenn für die Schiller erst heute der Ernst des Lebens anfängt, mussten die Lehrer gestern schon an die Schulen. Auch die 13 Lehramtsanwärter, die gestern im Landratsamt feierlich vereidigt wurden. „Bisher waren Sie Studenten, doch seit dem gestrigen Montagvormittag sind Sie nun Lehrer", machte Schulamtsdirektorin Angelika Haslbeck den Lehramtsanwärterinnen und Anwärtern deutlich.

 

Mit dem Eid, den die 13 Lehramtsanwärterinnen und Anwärter, an Montag ablegten, wurde sie in das Beamtenverhältnis auf Widerruf aufgenommen und damit kämen eine Reihe von Rechten und Pflichten auf sie zu, über welche sie die Schulamtsdirektorin ausführlich informierte.

„Mit gemischten Gefühlen werden Sie in Ihre neuen Schulen gehen. Freude auf Ihren Beruf, Neugier auf die Schule, auf die Kollegen, auf die Seminarkollegen, auf die Kinder und auch auf den Stundenplan, aber Sie werden auch mit Idealismus und Tatendrang ihren Beruf antreten", wusste Angelika Haslbeck. „Bestimmt empfinden Sie eine gewisse Anspannung und denken: ,Werde ich das schaffen?'".

Doch die Lehramtsanwärter sollten sich bewusst sein, dass sie „weit entfernt von einem Halbtagsjob sind", dies sei ein „Hochleistungsjob". Die Grundvoraussetzung für diesen Beruf sei, dass man gerne mit Kindern arbeitet, das sei etwas anderes, als Kinder zu mögen. Die Lehramtsanwärter müssten auch Freude an ihrem Beruf empfinden können, auch wenn die Kinder mal schwierig wären. Zudem brauchten die Lehramtsanwärter die Fähigkeit zur Nähe und gleichzeitig auch zur Distanz. Sie müssten auch mal „nein"-sagen können und Grenzen aufzeigen. Professionalität sei gefordert, sowohl im Unterricht, als auch im Umgang mit den Kindern, den Eltern und den Kollegen. Dabei sollten die Lehramtsanwärter sich nicht als Einzelkämpfer verstehen, sondern sich in das Team mit einbringen. Seminardirektor Wolfgang Trende richtete, stellvertretend für alle anderen Seminarleiter, einige Worte an die Lehramtsanwärter. Sie hätten einen „hochinteressanten und erfüllenden Beruf gewählt." „Sie können den Stoff erledigen und auch die Kinder. Sie können das aber auch .erfüllen'", so Wolfgang Trende.
 

Personalratsvorsitzender Helmut Schauer betonte ebenfalls, dass die 13 Lehramtsanwärter einen spannenden und abwechslungsreichen Beruf gewählt hätten. Auch er appellierte an die Lehramtsanwärter: „Bringen Sie sich mit neuen Ideen ein, stellen Sie Fragen. Es ist ein Gewinn für jede Schule, wenn Sie sich einbringen", so Helmut Schauer. Die Lehramtsanwärter würden einen Lehenseid leisten, wie im Mittelalter. „Der Dienstherr sorgt für Sie und Sie müssen im Gegenzug ihre Arbeitskraft in die Kinder stecken".

Landrat Heinrich Trapp, als rechtlicher Leiter des Schulamtes, ließ es sich nicht nehmen, den Lehramtsanwärtern ebenfalls einige Worte zu sagen. Er sei selbst vor 34 Jahren an deren Stelle gewesen. „Man weiß nicht, worauf man sich da einlässt und kann sich oft nicht vorstellen, dass es Kinder gibt, die nicht motiviert sind und, dass es Eltern gibt, welchen es egal ist, wie ihre Kinder in der Schule sind", so der Landrat.

Auf alle Fälle würden die Lehramtsanwärter in den zwei Jahren mehr über ihren Beruf lernen, als in den Jahren an der Uni. Zudem informierte der Landrat die Lehramtsanwärter noch über die aktuelle Situation der Weiterführenden Schulen.

Bevor die Lehramtsanwärter ihren Diensteid sprachen, stellte die Schulamtsdirektorin noch den Schulbezirk mit den neuen Mittelschulen genauer vor und klärte die Lehramtsanwärter über ihre Rechte und Pflichten auf. So dürften die Lehramtsanwärter beispielsweise keine Geschenke von den Eltern annehmen, dürften nicht Streiken und hätten das Gebot zur Mäßigkeit. „Sie unterschreiben keinen Arbeitsvertrag, sondern leisten einen Diensteid. Sie zeigen damit Verfassungstreue gegenüber der Bundesregierung und der Bayerischen Verfassung. Sie verpflichten sich zur gewissenhaften Erfüllung der Dienstpflicht", erklärte Angelika Haslbeck.
 


Die Lehramtsanwärter sprechen ihren Diensteid.


An die Grundschule Marklkofen wird Birgit Bonauer kommen, an die Grundschule Dingolfing-Altstadt kommt Bettina Buchner, an die Grundschule Teisbach, Denise Denk, an die Volksschule Aitrachtal Eva Schiebelsberger, an die Grundschule Simbach kommt Anna Sicheneder, an die Volksschule Eichendorf kommt Franziska Stadler, an die Hauptschule Frontenhausen kommt Franz Eibauer, an die Volksschule Mamming kommt Andrea Handrischik, an die Hauptschule Niederviehbach Cora Hasler, an die Hauptschule Landau kommt Benedikt Kiesel, an die Hauptschule Dingolfing kommen Fachlehrerinnen Kerstin Bessinger Nina Kraml und an die Volksschule Aitrachtal kommt Fachlehrer Josef Früchtl.
 

Bericht und Foto   Eike Lehmann
DA
 14.09.2010